Die Königlich Dänische SammlungRosenborgDie Geschichte des SchlossesSäle und Exponate13 Die „Rose“
1. sal

13 Die „Rose“

Die Bezeichnung „Rose“ lässt sich in die Zeit Frederiks IV. zurückverfolgen, als dieses gemeinsame Vorgemach als Speisesaal für die Hofdamen und -kavaliere diente. Später wurde der Raum von Der Königlichen Klassenlotterie benutzt.

Bei der Restaurierung im 19. Jahrhundert wurde die ursprünglich quadratische Form der „Rose“ wiederhergestellt. Deckengemälde und Parkettboden stammen aus Schloss Frederiksberg. Die Deckengemälde wurden von den Hofmalern Frederiks IV., Bénoit le Coffre und Hendrik Krock, angefertigt. Der Kronleuchter, eine englische Arbeit aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, stammt aus Schloss Jægerspris.

Die ausgestellten Gemälde, Möbel und Gegenstände im Saal sind aus der Zeit Frederiks V. Mitte des 18. Jahrhunderts. Zu jener Zeit war das Rokoko der vorherrschende Stil in Kunst und Kunsthandwerk in Europa, was an vielen Exponaten deutlich erkennbar ist.

Raum 13A ->

Exponate
1300 – 1309
1301. Frederik V., Jugendporträt, von J.S. du Wahl.
1302. Frederik V., Jugendporträt, von J.S. du Wahl.
1303. Portrait von Prinzessin Louise, Schwester Frederik V., Huftbild, unbek. Künstler.
1305. Kabinettschrank mit Walnussfurnier und eingelegten Landschaften aus Halbedelsteinen, angefertigt um 1740 für Schloss Hirschholm.
1306. Modell eines Linienschiffs aus Schildpatt, Perlmutt und Bernstein. Vom Zollkontrolleur Niels Nielsen in Ålborg, um 1750.
1307. Drei Würfel auf einem Fuß aus Schildpatt, gedrechselt von Lorenz Spengler.
1308. Pokal mit Schildpatt-Ei, angefertigt von Lorenz Spengler für die private Sammlung Frederiks V. auf Schloss Christiansborg 1764.
1309. Pokale aus Elfenbein, Nashorn-Horn, Schildkrötenpanzer, Kalabasse und Hirschgeweih. Angefertigt von Lorenz Spengler für die private Sammlung Frederiks V. auf Schloss Christiansborg 1750-57.
1310 – 1319
1310. Herakles rettet Deïaneira vor dem Kentauren Nessus. Figurengruppe aus Elfenbein mit der Signatur J(ohann) E(phraim) B(auert), angefertigt für Frederik V. 1756.
1311. Sophie Magdalene, von J.S. du Wahl.
1312. Straußenei sowie Räucherwerkgefäß und Deckelpokal aus Elfenbein und Bernstein, gedrechselt von Prinz Wilhelm von Hessen 1760-65.
1313. Geschnitzter und vergoldeter Konsolentisch mit Platte aus norwegischem Marmor. Angefertigt für das Audienzgemach des Kronprinzen im Prinzenpalais 1745-46.
1314. Frederik V. Kleine Reiterbild von C.G. Pilo.
1315 Erbprinz Frederik. Kleine Ganzfigur von J.G. Ziesenis 1767.
1316. Drei geschnitzte und vergoldete Armstühle, mit C6 und KSCB 1740 gezeichnet, dh aus »dem Königlichen Schloss Christiansborg«, das 1740 in Gebrauch genommen wurde.
1317. Frederik V., bemaltes Terrakotta-Relief, von L. von Lücke. ca. 1753.
1318. Schreibschrank mit Rosenholzfurnier und mit Intarsien aus gefärbtem Bein, Perlmutt und Metall. In der Schublade ein Spinett. Von C. F. Lehmann, Kopenhagen, 1755.
1319. Markgraf Friedrich Ernst von Brandenburg-Bayreuth (17~3-62)., Schwager Christian VI., Statthalter von Schlesw1g-Holstem, dänischer Generalfeldmarschall-Lieutenant. Kniestück auf Kupfer, signiert: J. F. Gerhard fec.
1320 – 1329
1320. Königin Louise, Ganzfigur, von C.G. Pilo.
1321. Pokale aus Nautilus und Halbedelsteinen, eingefasst in Perlmutt von Lorenz Spengler für die private Sammlung Frederiks V. auf Schloss Christiansborg 1750.
1322. Geschnitzter und vergoldeter Konsoltisch mit schwarzer Marmorplatte, mit C6 und KSCB, d h aus dem »Königlichen Schloss Christiansborg«, bezeichnet. Wie Nr. 1316.
1323. Christian VI., von J.S. du Wahl.
1324. Frederik V., Jugendporträt, von J.S. du Wahl.
1325. Wissenschaft und Kunst huldigen Frederik V. Skizze. signiert: Peder Als inv. et pinx.
1326. Kästchen mit Schildpattfurnier und Intarsien aus Perlmutt und Elfenbein, die u. a. Szenen aus dem norwegischen Bergbau zeigen. Kopenhagen, um 1760.
1327. Kommode. Nussbaumfurnier mit vergoldeter Schmtzere1. Von Matthias Orthmann, Kopenhagen, um 1740?
1328. Christian VI., Ganzfigur, von J. S. du Wahl. Geschenk des Königs an General Grüner, der 1740-43 Botschafter in Stockholm war. (Gehört zu Nr. 1330).
1329. Frederik V. Reiterbild, Allegorie, signiert: J. F. Gerhard 1747.
1330 – 1339
1330. Frederik V. als Prinz; Ganzfigur, von J.S. du Wahl, 1740 (gehört zu Nr.. 1328).
1333. Prinzessin Louise (1726-56), Schwester Frederik V., Herzogin von Sachsen-Hildburghausen. Kniestück, signiert: F. Huber.
1340 – 1349
1340. Prunkschrank aus Nussholz mit Flötenwerk und Musikwalze, von C. F. Lehmann , Kopenhagen, 1757.
1346. Herzog Ernst Friedrich Carl von Sachsen-Hildburghausen (1727-80), der Schwager Frederik V. Kniestück, signiert: F. Huber 1751.
1350 – 1359
1351. Kronenpokal aus der norwegischen Glashütte Nøstetangen. Reiche Gravierung mit dem Namenszug Frederik V. Signiert: H. G. Kohler 1752.
1352. – 1353. Pokale aus norwegischem Glas mit Darstellungen zu Erinnerung an die Salbung Frederik V. und der Königin Louise 1747. Graviert von H. G. Kohler.
1354. Kronen-Pokal aus Glas mit den Namenszügen Christian VII. und Caroline Mathildes sowie der Datierung MDCCLXVI d. 8. (Nov., dem Hochzeitstag). Graviert von H. G. Kohler.
1356. Uhr mit Flötenwerk, weisslackiert, mit geschnitzten und vergoldeten Rokokoornamenten. Sign.: I. P. Adamy in Stettin.

Beziehungen

1775-1800

Die Friedenszeit dauerte bis zum Ende des Jahrhunderts, und das neutrale Dänemark profitierte wirtschaftlich weiterhin davon, dass sich das übrige Europa die meiste Zeit bekriegte. Gleichzeitig setzte sich eine nationale Tendenz im Land durch – 1776 wurde das Staatsbürgerschaftsrecht eingeführt, das u. a. sicherstellen sollte, dass staatliche Ämter nur von Dänen besetzt werden konnten. 1784 führte Kronprinz Frederik (VI.) einen Staatsstreich durch, wonach Ove Høegh-Guldberg und Königin Juliane Marie die Macht verloren. Formell wurde Dänemark weiterhin vom geisteskranken Christian VII. regiert, doch der eigentliche Herrscher war der Kronprinz. Unter der Führung Frederiks kam es 1788 zur Aufhebung der Erbuntertänigkeit. Schloss Christiansborg brannte 1794 nieder und musste als königliche Residenz aufgegeben werden. König und Kronprinz zogen daraufhin nach Amalienborg. Das ausgehende 18. Jahrhundert war in stilistischer Hinsicht stark vom Klassizismus geprägt mit Jens Juel als bedeutendem Repräsentanten innerhalb der Malerei.

1700-1725

Das 18. Jahrhundert begann mit einem weiteren dänisch-schwedischen Krieg, der für Dänemark jedoch nur von kurzer Dauer war. Für Schweden war es die Einleitung zum Großen Nordischen Krieg, in den Dänemark erst wieder 1709 eingriff. 1720 kam es zum Friedensschluss mit Schweden und damit war der letzte Schwedenkrieg vorbei. Hinsichtlich seiner Macht war Schweden nun auf das Niveau Dänemarks reduziert, doch musste Dänemark endgültig die Hoffnung auf eine Rückeroberung Schonens begraben. Unter der Führung Frederiks IV. fasste der Pietismus, eine religiöse Frömmigkeitsbewegung, Fuß im Land, und auf Grönland begann die dänische Missionstätigkeit. Der Beginn des 18. Jahrhundert leitete eine neue Epoche mit umfassender königlicher Bauaktivität ein. 1703 wurde Schloss Frederiksberg eingeweiht und 1722 folgte Schloss Fredensborg. Rosenborg hingegen verlor seine Funktion als königliche Residenz. In stilistischer Hinsicht dominierte noch immer der Barock, doch mehr und mehr mit italienischem und französischem Einfluss, außerdem kam langsam der neue Rokokostil auf.

1725-1750

Das Ende des Großen Nordischen Krieges 1720 war der Beginn einer langen Friedenszeit für Dänemark. Christian VI. wurde 1730 Nachfolger von Frederik IV. und seine Regierungszeit war die erste, in der Dänemark keinen Krieg führte. Stattdessen erlebte das Land eine wirtschaftliche Krise, die mitursächlich für die Einführung der Erbuntertänigkeit 1733 war. Im gleichen Jahr kaufte Dänemark die karibische Insel Saint Croix, die zusammen mit den Nachbarinseln Saint Thomas und Saint John Dänisch-Westindien bildete, wo man viele afrikanische Sklaven für die Zuckerplantagen importierte. Christian VI. und Königin Sophie Magdalene waren stark vom strengen Pietismus beeinflusst, was dem Hofleben einen Dämpfer versetzte. Dies änderte sich 1746, als Frederik V. den Thron übernahm. In den 1740er Jahren erblühte nicht nur das Hofleben, sondern auch das französische Rokoko, das sich gegen den Spätbarock durchsetzen konnte. Hofbaumeister Niels Eigtved begann mit der Errichtung des völlig neuen Stadtviertels Frederiksstaden, das in den folgenden Jahren mit den vier Palais von Amalienborg als Zentrum entstand.

Frederik V.

Frederik V. war ab 1746 König von Dänemark-Norwegen. Sohn von Christian VI. und Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach. 1743 heiratete er Louise von Großbritannien und im Jahr nach deren Tod 1751 Juliane Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Frederik IV.

Frederik IV. war ab 1699 König von Dänemark-Norwegen. Sohn von Christian V. und Charlotte Amalie von Hessen-Kassel. 1695 heiratete er Louise von Mecklenburg-Güstrow in erster Ehe, aus der u. a. Christian VI. hervorging. Unmittelbar nach Louises Tod heiratete er 1721 die adlige Anna Sophie Reventlow, was zu Zwietracht in der Königsfamilie führte.

Christian VI.

Christian VI. war ab 1730 König von Dänemark-Norwegen. Sohn von Frederik IV. und Louise von Mecklenburg-Güstrow. 1721 heiratete er Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach und war u. a. Vater von Frederik V.