4 Das dunkle Zimmer
Dieser Raum war ursprünglich mit dem Steinkorridor (Raum 7) verbunden und trennte als eine Art Vorraum die Gemächer des Königs von denen der Königin am Südende des Schlosses. Nach dem Bau des Großen Turms 1616, in dem Christian IV. sein Badezimmer mit fließendem Wasser einrichten ließ, fiel kein direktes Tageslicht mehr hinein. 1705 wurde der Raum zum Schlafgemach von Frederik IV. und Königin Louise.
Die Stuckdecke wurde beim Bau des Schlosses von Valentin Dresler aus Schmalkalden angefertigt. Der Spiegelkamin und die Seidentapeten stammen aus der Zeit Frederiks IV. Als Vorlage für die gestreiften Tapeten mit zungenförmigem Überhang und Quasten diente vermutlich der Entwurf des Niederländers Daniel Marot zur Einrichtung der zu jener Zeit als vornehm geltenden Wohnung.
Der Sessel aus dem 17. Jahrhundert ist eine erfindungsreiche Konstruktion mit verborgenen Greifarmen in den Armlehnen, die den sitzenden Gast am Stuhl fesselten. Die festgespannte Person konnte anschließend mit fließendem Wasser begossen werden, das aus einem Behälter in der Rückenlehne durch ein Rohr im Sitz floss. Wenn sich das freigelassene Opfer erhob, ertönte das Signal einer im Sitz verborgenen Trompete.