Die Königlich Dänische SammlungRosenborgDie Geschichte des SchlossesSäle und Exponate15 Der Saal Christians VII.
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15 Der Saal Christians VII.

Dieser Raum wurde zusammen mit dem Kabinett Frederiks V. und dem Zimmer Frederiks VI. in den Jahren 1782-1784 als Königliches Münzkabinett eingerichtet. Die Einrichtung erfolgte auf Grundlage der Zeichnungen von Johannes Wiedewelt, und bei dieser Gelegenheit wurden u. a. Paneele und Portale angebracht.

In zeitlicher Hinsicht bildet der Raum somit einen natürlichen Rahmen für die Sammlungen aus der Zeit Christians VII., also dem ausgehenden 18. und dem beginnenden 19. Jahrhundert. Aufgrund der Geisteskrankheit des Königs wurde das Reich von anderen regiert, ab 1784 von Kronprinz Frederik (VI.), der daher ebenfalls von großer Bedeutung für die Exponate im Raum ist.

Stilistisch sind die Gegenstände insbesondere vom Klassizismus des späten 18. Jahrhunderts geprägt, sowohl vom französischen Louis Seize mit seinen geraden Linien und geometrischen Formen als auch vom englischen Klassizismus.

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Exponate
1500 – 1509
1501. Frederik VI. nach der »neuen« englischen Kindermode gekleidet. Pastell, von H. P. Sturz, dem Vertrauten von Königin Caroline Mathilde, 1771.
1502. Louise Augusta als Kind. Pastell, von H. P. Sturz, 1771.
1503. Münzschrank aus Palisander und Nussholz, bunten lntarsien und dem in Bronze eingelegten Namenszug Juliane Maries. Auf dem Schrank ein silberner Pokal mit Deckel mit eingelegten Münzen und patriotischen Inschriften über den dänisch-norwegischen Einfall in Schweden 1788.
1504. Zwei Vasenkandelaber, 1790 für Christiansborg geliefert und nach dem Brand des Schlosses 1794 auf zwei Gueridons angebracht, die 1794-95 für das Amalienborg-Palais Christian VII. angeschafft wurden. Die Kandelaber und die Gueridons von C. J. Lillie.
1505. Christian VII. Brustbild, von Jens Juel.
1506. Frederik VI. als Prinz, Halbfigur. von Jens Juel.
1507. Caroline Mathilde, Brustbild, nach Jens Juel, 1771.
1508. Vergoldeter und bemalter Armstuhl mit ovaler Rückenlehne. Vom Architekten G. E. Rosenberg geze1chnet und ca. 1780 gefertigt.
1509. Kronprinz Frederik, drei Jahre alt. Wachsbüste, von J. E. Bauert, 1771.
1510 – 1519
1510. Carl. Spielkamerad des Kronprinzen. Wachsbüste , von J. E. Bauert.
1511. Christian VII. im Salbungsgewand. Ganzfigur, gemalt von Jens Juel 1789.
1512. Frederik VI., Oval von Jens Juel um 1784.
1513. Caroline Mathilde, Oval, von Peder Als, ca. 1767.
1514. Prinzessin Louise Augusta, Schwester Frederik VI. und Herzogin von Augustenborg. Brustbild, von Jens Juel. ca. 1785.
1515. Vergoldeter Armstuhl mit schildförmiger Rückenlehne. 1790 für das Schlafgemach des Kronprinzen (Frederik VI.) im Schloss Christiansborg erworben, von C. J. Lillie.
1516. Prinzessin Marie Louise (1792 1793), von Jens Juel.
1517. Sekretär aus Mahagoni mit Intarsien. Dänemark, um 1800. Stammt von Schloss Frederiksberg, möglicherweise von der neuen Einrichtung von 1790 für Frederik VI. nach dessen Hochzeit. Auf dem Sekretär ein Punschgefäß mit Darstellung der Seeschlacht von Kopenhagen am 2. April 1801, angefertigt von der Königlich Dänischen Porzellanmanufaktur. Eines von 44 Exemplaren, die Graf Roepstorff als Geschenke für die an der Schlacht beteiligten Offiziere herstellen ließ.
1518. Ovaler Mahagonitisch mit silberner Platte. Die Platte vom Hofgoldschmied Nicolai Jensen Lyderwahl, 1796. Auf dem Tisch; Teeservice mit der Namensziffer der Erbprinzessin Sophie Frederikke und 24. August 1783 (dem 25. Geburtstag der Prinzessin). Die Königl. Porzellanmanufaktur.
1519. Frederik VI. als Prinz in Admiralsumform. Brustbild. Kopie, vermutlich von Hans Hansen, nach Jens Juel.
1520 – 1527
1520. Königin Marie Sophie Frederikke mit dem Orden Christian VII Brustbild, von Jens Juel.
1521. Königin Caroline Mathilde. Brustbild, nach ihrem Tode von Jens Juel gemalt.
1522. Toilettenmöbel aus Mahagoni und mit mechanischen Vorrichtungen. Signiert: Im Jahre 1793 verfertigt und 1816 repariert. Tischlermeister I. Pengel (Kopenhagen). Auf der Platte Chinoiserie-Intarsien von David Roentgen.
1523. Frederik VI. als Kronprinz mit Gemahlin. Silhouetten, wahrscheinlich von Rothermundt.
1525. Grosskreuz des griechischen Erlöserordens. Christian VIII. von König Otto von Griechenland verliehen.
1527. Grosskreuz des spanischen Marie-Louise-Ordens. Getragen von Königin Caroline Amalie.
1528 – 1532
Frederik VI. ausländische Auszeichnungen:
1528. Stern und Halskette des französischen Heiligengeist-Ordens.
1529. Kleinod und Stern des westfälischen Kronen-Ordens.
1530. Stern und Kleinod des holländischen Unions-Ordens.
1531. Stern und Kleinod der französischen Ehrenlegion (von Napoleon I.).
1532. Stern und Kleinod der französische Ehrenlegion (von Ludvig XVIII.).
1533 – 1539
1533. Christian VIII. Grosskreuz der Ehrenlegion mit Kleinod und Bruststern (von Louis Philippe).
1534. Erbprinz Frederik. Halbfigur, unbek. Künstler.
1535. Automatenuhr mit Glockenspiel und Orgel, Theater und Wasserfall. Auf dem Sockel das Wappen und der Wahlspruch Christians VII. James Cox zugeschrieben, um 1780.
1536. Kriegsschiff, 1807-14 von dänischen Matroscen während _ihrer Gefangenschaft in England aus Knochen gefertigt, die von 1hren Mahlzeiten übrig blieben. und Frederik VI. bei ihrer Heimkunft überreicht.
1537. Zwei Vasen mit Deckel mit Darstellungen von Frederik VI. und Königin Marie nach F.C. Grøgers Porträts 1809. Königlich Dänische Porzellanmanufaktur.
1538. Reiseuhr Frederik VI. in silberner Kapsel, signiert: J. H. Müller, Schleswig.
1539. Arbeitstasche (Strickbeutel). Auf dem Verschluss Reliefportrats Frederik VII. als Prinz und Prinzessin Vilhelmines (Hochzeitsmedaille 1828). Signiert: C. J(ørgensen).
1540 – 1549
1540. Miniaturausgabe des Indigenatgesetzes. Silberner Einband mit einem gekrontem F. 1776.
1542. Goldene Kapsel mit einigen Tropfen des Salbungsöles vom 31. Juli 1815.
1543. Signetring aus Gold mit dem Porträt Frederik VI.
1546. Ringe aus dem vom Landgrafen Carl von Hessen erfundenen Metall, das Gold und Silber überflüssig machen sollte.
1547. Kalkkübel und Mauerkelle aus Silber, 1824 von Frederik VI. bei der Grundsteinlegung der Kirche zu Vonsild in Schleswig benutzt.
1548. Briefbeschwerer, mit Samt bekleidet und einem eingesetzten Altersportrat Frederik VI.
1549. Medaille mit dem Porträt Frederik VI. von C. Christensen. Anlässlich der Genesung des Königs 1833 nach einer Krankheit von der Stadt Kopenhagen geprägt.
1550 – 1559
1550. Zwei Dosen aus dem Metall des Landgrafen Carl (Nr. 1546) mit den Monogrammen von Frederik VI. und Marie Sophie Frederikke.
1551. Marie Sophie Frederikke, Porträt in Chalzedon geschnitten nebst Abdruck, von Alb. Jacobson.
1552. Gipsabguss der Medaille mit Frederik VI. Porträt zum 50. Regierungsjubiläum 1834. Von F. Krohn.
1553. Frederik VI. Relief in vergoldeter Bronze. Von Leopold Heuberger, während des Wiener Kongresses, 1814.
1554. Halbrundes Toilettenmöbel aus hellem Mahagoni mit Intarsien, auf der Platte das dänische Wappen. Meisterstück von Jens Brøtterup, 1784.
1555. Königin Caroline Mathilde. Pastell, von Jens Juel.
1556. Christian VII. Pastell, unbek. Künstler.
1557. Erbprinz Frederik, Sohn Frederik V. aus seiner Ehe mit Juliane Marie. Brustbild. nach Jens Juel.
1558. Caroline Mathilde mit Kronprinz Frederik auf dem Schoss. Gouache, gemalt 1771 von Andreas Thomborg und zusammen mit einer Bittschrift um Unterstützung an den Hof gesandt (Ygl. 1501).
1559. Christian VII: Kniestück, von Jens Juel.
1560 – 1569
1560. Staatsratstisch Frederik VI. mit grünem Tuchbezug. Von Amalienborg. Vom Tischlermeister Hans Babe, 1803.
1561. Zar Paul von Russland (1754-1801) als Grossfürst. Reiterstatuette in Elfenbein, von C. A. Lücke.

Beziehungen

Königin Marie Sophie Frederikke

Marie Sophie Frederikke wurde 1808 Königin von Dänemark. Sie war die Tochter des Landgrafen Carl von Hessen-Kassel und heiratete 1790 Frederik (VI.).

Königin Caroline Mathilde

Durch die Eheschließung mit Christian VII. 1766 wurde Caroline Mathilde Königin von Dänemark. Sie war die Tochter von Prinz Frederick Louis von Wales und Schwester von König George III. von Großbritannien. Caroline Mathilde war die Mutter von Frederik VI. und Prinzessin Louise Augusta.

1750-1775

Die lange Friedenszeit dauerte bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts und allmählich erblühte auch die Wirtschaft. Die europäischen Großmächte befanden sich über lange Zeiten im Krieg, weshalb sich der Handel neue Wege suchte – zugunsten des neutralen Dänemarks. Dies bildete zusammen mit einem allgemeinen Wachstum der Weltwirtschaft die Grundlage für die sogenannte „florissante Handelsperiode“. Frederik V. starb 1766 und wurde von Christian VII. beerbt, der aufgrund seiner Geisteskrankheit jedoch nicht als Herrscher geeignet war. Daher lag die eigentliche Macht bei denjenigen, die sich die Unterschrift des Königs sichern konnten. Zu Beginn war es der königliche Leibarzt, Struensee, und nach 1772 in erster Linie Ove Høegh-Guldberg. 1754 wurde die Königlich Dänische Kunstakademie auf Schloss Charlottenborg eingeweiht und bildete die erste Generation in Dänemark geborener Künstler aus, darunter Jens Juel und Nicolai Abildgaard. Schloss Amalienborg wurde 1760 vollendet. Das Rokoko war noch immer der tonangebende Stil, doch so langsam fasste auch der Klassizismus Fuß und beide Stilarten existierten lange Zeit Seite an Seite.

1775-1800

Die Friedenszeit dauerte bis zum Ende des Jahrhunderts, und das neutrale Dänemark profitierte wirtschaftlich weiterhin davon, dass sich das übrige Europa die meiste Zeit bekriegte. Gleichzeitig setzte sich eine nationale Tendenz im Land durch – 1776 wurde das Staatsbürgerschaftsrecht eingeführt, das u. a. sicherstellen sollte, dass staatliche Ämter nur von Dänen besetzt werden konnten. 1784 führte Kronprinz Frederik (VI.) einen Staatsstreich durch, wonach Ove Høegh-Guldberg und Königin Juliane Marie die Macht verloren. Formell wurde Dänemark weiterhin vom geisteskranken Christian VII. regiert, doch der eigentliche Herrscher war der Kronprinz. Unter der Führung Frederiks kam es 1788 zur Aufhebung der Erbuntertänigkeit. Schloss Christiansborg brannte 1794 nieder und musste als königliche Residenz aufgegeben werden. König und Kronprinz zogen daraufhin nach Amalienborg. Das ausgehende 18. Jahrhundert war in stilistischer Hinsicht stark vom Klassizismus geprägt mit Jens Juel als bedeutendem Repräsentanten innerhalb der Malerei.

1800-1825

Anfang des 19. Jahrhunderts war die lange Friedenszeit vorbei. Die makropolitische Entwicklung im Zuge der Napoleonischen Kriege führte dazu, dass Dänemark seine Neutralität nicht mehr aufrechterhalten konnte. Zuerst kam es 1801 zum Angriff der Briten bei der Seeschlacht von Kopenhagen, sechs Jahre später wurde Kopenhagen von den Briten beschossen und die dänische Flotte erobert. Dänemark alliierte sich mit Frankreich, das sich später als Verlierer des europäischen Großkrieges herausstellte. Der Krieg führte 1813 zum dänischen Staatsbankrott und beim Friedensschluss im Jahr darauf zur Abtretung von Norwegen an Schweden. Frederik VI. wurde 1815 gekrönt und erfreute sich trotz der nationalen Katastrophe großer Beliebtheit, da es ihm u. a. gelang. die Rollen als absolutistischer König und bürgerliches Familienoberhaupt miteinander zu vereinen. Familie und das Private gerieten mit dem Biedermeier-Stil auch in den Fokus der Kunst. Anfang des 19. Jahrhunderts begann auch das Goldenen Zeitalter der dänischen Kunst mit Namen wie Bertel Thorvaldsen und C.W. Eckersberg.

Christian VII.

Christian VII. war ab 1766 König von Dänemark-Norwegen. Sohn von Frederik V. und Louise von Großbritannien. 1766 heiratete er Caroline Mathilde von Großbritannien und er war Vater von Frederik VI.

Frederik VI.

Frederik VI. war König von Dänemark ab 1808 und von Norwegen von 1808-14. Sohn von Christian VII. und Caroline Mathilde von Großbritannien. 1790 heiratete er Marie Sophie Frederikke von Hessen-Kassel. Er hatte keine männlichen Erben.