Krönungspokal

Ab 1448 hatten die dänischen Könige die formale Oberhoheit über Hamburg. Der Handelsaufschwung verlieh der Stadt jedoch internationale Bedeutung und die Huldigung wurde zur Prestigefrage.

Im Krönungsjahr 1648 benötigte Frederik III. Geld und bot an, die Huldigung durch Bargeld zu ersetzen. Als Hamburg jedoch zögerte, wurde für 1654 wieder die Huldigung geplant. Zu diesem Anlass bestellte Frederik III. u. a. diesen Huldigungspokal beim Goldschmied H.C. Brechtel in Den Haag. Warum er dies tat, verrät die Verzierung des Pokals.

Auf dem Deckel sind die Insignien und die Wappen der nordischen Länder von Schwänen umgeben, den Wappentieren des Herzogtums Stormarn an der Grenze Hamburgs, als juristische Grundlage des dänischen Königs für den Anspruch auf die Oberhoheit. Auf dem Fuß sieht man den Hals des gleichen Schwans im Maul des dänischen Löwen, und die letzte Provokation befindet sich unter dem Fuß des Pokals, den die Hamburger sehen würden, wenn Frederik III. den Toast ausbrachte: eine idyllische Landschaft – Zukunft unter dänischer Herrschaft oder die goldenen Zeiten der verlorenen Freiheit?

Die für 1654 geplante Huldigung des Königs fand jedoch nie statt.

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