Gräfin Danners Schmuckgarnitur

Schmuckgarnitur aus Gold mit Citrinen, Amethysten, Perlen und Diamanten; angefertigt von Hofjuwelier J. Diderichsen. Sie gehörte der Gräfin Danner und war vielleicht ein Geburtstagsgeschenk von Frederik VII. 1860.

Beziehungen

1850-1875

Die soziale und politische Revolte von 1848 hatte in vielen europäischen Staaten neue Zeiten angekündigt – auch in Dänemark. Obwohl man den Absolutismus mit dem Grundgesetz von 1849 abgeschafft hatte, war die Monarchie noch lange nicht von der Macht abgekoppelt. 1866 erließ man das sogenannte „durchgesehene Grundgesetz“ das einen demokratischen Rückschritt zugunsten der Königsmacht, der Gutsbesitzer und der reichsten Bürger bedeutete. Wichtigstes Ereignis jener Zeit war der Krieg von 1864, den Dänemark (genauer gesagt die nationalliberale Regierung) in hohem Maße selbst provoziert hatte. Die Niederlage gegen Preußen und Österreich führte zum Verlust der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, was als nationale Katastrophe empfunden wurde. Dänemark musste sich nun mit einer unscheinbaren Position abfinden, eingeklemmt zwischen mächtigen Großmächten und angewiesen auf politische Neutralität. Mit dem Tod Frederiks VII. 1863 starb die Oldenburger Linie des Königshauses aus, die seit 1448 auf dem Thron gesessen hatte. Im Anschluss an den Schleswig-Holsteinischen Krieg 1848-50 wurde nach internationaler Vereinbarung und einem längeren Ausscheidungsrennen entschieden, Prinz Christian von Glücksburg (Christian IX.) zum neuen Thronfolger zu ernennen, der aus einem Seitenzweig des Hauses Oldenburg stammte und die Glücksburger Linie der Königsfamilie begründete. Kunst und Kulturleben jener Zeit waren von nationalromantischen Strömungen geprägt, die in der ersten Hälfte des Jahrhunderts überwiegend ein Elitephänomen waren, nun aber auch die breite Bevölkerung erfassten.