Die Krone Christians IV.
Die Krone Christians IV., angefertigt vom Goldschmied Dirich Fyring in Odense 1595-96. Gold mit Emaille, Tafelsteinen und Perlen mit einem Gesamtgewicht von 2.895 g.
Die Figuren auf den großen Zacken der Krone zeigen die Tugenden des guten Herrschers. Vorne über der Stirn des Königs und wiederholt über den Ohren sieht man einen Pelikan, der sich in die Brust hackt, um seine Jungen zu ernähren. Das ursprüngliche Sinnbild für den Opfertod Christi ist hier ein Symbol für die Pflicht des Königs, sein Volk mit seinem Blut zu verteidigen. Über der rechten Hand des Königs die Tapferkeit (Fortitudo), die Reiterin auf dem Löwen, ein Symbol für den König als Kriegsherrn. Über der linken Hand die Gerechtigkeit (Justitia), die Frau mit Schwert und Waage, die den König als obersten Richter symbolisiert. Über dem Nacken des Königs die Nächstenliebe (Caritas), die Mutter mit dem säugenden Kind, ein Sinnbild für den König als Oberhaupt der Kirche, seine Liebe zu Gott und seinen Untertanen.
Die Krone ist offen, obwohl die Mode eine geschlossene Krone vorschrieb. Die nordischen Unionskönige hatten jedoch offene Kronen verwendet. Indem er dem Beispiel seiner Vorväter folgte, machte Christian IV. deutlich, dass er der Erbe der vereinten nordischen Länder war.
Die Krone wurde letztmals 1648 von Frederik III. benutzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Wappenschilde innen an den Zacken erneuert und ein Bügeleinsatz aufgeschraubt, so dass man die Krone schließen konnte. Frederik III. war sogar gezwungen, die Krone von einem Bankier in Hamburg einzulösen, bei dem Christian IV. sie in seinen letzten Lebensjahren verpfändet hatte. Christian V. ließ den oben erwähnten Bügeleinsatz entfernen und einschmelzen; das Gold und die Diamanten wurden bei der geschlossenen Krone des Absolutismus wiederverwendet.