Christian V. – König, Krieger und von Gott gesalbt
24. April bis 24. Oktober
Christian V. (1646 – 1699) war der erste König in der dänischen Geschichte, der den Thron ohne vorhergehende Wahl erbte. Der Absolutismus war zehn Jahre zuvor eingeführt worden und Christian V. wurde 1671 als erster absolutistischer König in der Schlosskirche Frederiksborg gesalbt. Das bedeutete, dass nur Gott über dem König stand. Dem neuen Königsgesetz zufolge musste sich der König nun nicht mehr nach den Wünschen des Adels richten.
Christian V. wurde im Alter von 24 Jahren König und besaß weder den Intellekt noch das politische Geschick seines Vaters Frederik III. Aber er war fleißig, gewissenhaft und mutig. Außerdem interessierte sich für das Jagen und Reiten und besaß im Gegensatz zu seinem Vater eine Volkstümlichkeit, die ihn bei seinen Untertanen sehr beliebt machte.
In der Ausstellung „Christian V. – König, Krieger und von Gott gesalbt“ zeichnen wir das Porträt eines andersartigen Königs, dessen Stärke vor allem physisch war. Für einen Monarchen war es neu, seine Physis und seine Fähigkeiten als Reiter, Jäger und Soldat einzusetzen, um seine Aufgabe als Lenker des Reiches zu erfüllen.
Die Königlich Dänische Sammlung verfügt über eine Vielzahl eindrucksvoller Gegenstände und Gewänder, die mit der Geschichte Christians V. verknüpft sind. Viele Exponate in der Ausstellung sind äußerst fragil und lichtempfindlich und daher normalerweise der Öffentlich nicht zugänglich.
Sie sehen u. a. den Salbungsmantel Christians V., der nur bei Salbungen und beim Castrum Doloris (der Aufbahrung des verstorbenen Monarchen) verwendet wurde und erst wieder zur Beisetzung von Königin Margrethe II. zur Anwendung kommen wird. In der Ausstellung erleben Sie auch die prächtigen Kriegsgewänder, Waffen und Prunkgegenstände Christians V. sowie die zahlreichen Darstellungen des Königs in Form einer großen Auswahl an Porträts. Zu sehen ist auch das Geweih des Hirsches, der angeblich den Tod des Königs verursachte.
Jedes Wochenende: Wir erwecken den Hof zum Leben.
An allen Wochenenden bis zum 24. Oktober – sowie an ausgewählten Tagen – können Sie in und außerhalb der Ausstellung mehrere Mitglieder des Hofes Christians V. erleben.
Sie begegnen u. a. dem von Gott erwählten Christian V., Reichskanzler Peder Griffenfeld und Königin Charlotte Amalie. Sie alle haben viel zu erzählen, doch niemand so viel wie die Hofdame der Königin. Sie weiß alles, was in den Gemächern vor sich ging, und erzählt unumwunden, was sie weiß – und noch ein bisschen mehr.
Nachstehend sehen Sie eine Auswahl der Exponate.
Foto: © Kongernes Samling.
Der Salbungsmantel Christians V. Der Mantel ist mit ca. 1.400 Goldkronen bestickt und innen mit Hermelinfell gefüttert. Der Mantel wurde nur bei Salbungen und beim Castrum Doloris (der Aufbahrung des verstorbenen Monarchen) verwendet und wird erst wieder zur Beisetzung von Königin Margrethe II. zur Anwendung kommen.
Foto: Berit Møller © Kongernes Samling.
Das Carrouselgewand Christians V. Carrouselturniere waren spezielle Reiterturniere, bei denen das Präsentieren seiner prunkvollen Gewänder und Waffen genauso wichtig war wie das gute Reiten. Das Carrouselgewand ist dicht mit Goldfäden bestickt und mit gesticktem Seidenstoff gefüttert. Es hat einen breiten, knielangen Rock, der sich schön über den Sattel legt.
Foto: Berit Møller © Kongernes Samling.
Der Elefantenharnisch Christians V. Rüstung von 1680 mit Elefanten an Schultern und Helm. Elefanten galten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Symbol für den dänischen König. Diese besondere Rüstung wurde bei einem Carrouselturnier anlässlich der Hochzeit von Ulrikke Eleonore (1656-1693), der Schwester Christians V. und Königin von Schweden, verwendet.
Foto: © Kongernes Samling.
Die Rosenborg-Tapisserien. Die Eroberung des Kastells von Landskrona am 4. August 1676.
Die Gobelins schildern die Schlacht im Nordischen Krieg 1685-93 mit Christian V. an der Spitze. Das Kriegsziel bestand darin, die Gebiete östlich des Öresunds, die beim Frieden von Roskilde 1658 verloren gegangen waren, zurückzuerobern. Die Gobelins, die Christian V. bestellt hatte, stellen eine große Niederlage für Schweden dar. Die wahre Geschichte ist jedoch eine andere – Schweden errang einen großen Sieg über Dänemark.
Foto: Berit Møller © Kongernes Samling.
Geweih eines angeschossenen Rothirschs, dem Christian V. 1698 den Todesstoß gab. Im Fall riss das Tier den König um, der sich dabei verletzte.
Foto: Berit Møller © Kongernes Samling.
Todesmaske Christians V. In einem Experiment hat der Designer Jim Lyngvild versucht, den toten Christian V. zum Leben zu erwecken. Diese Büste aus Kunststoff entstand nämlich mit der Todesmaske Christians V. als Vorlage, also einem Abdruck des Gesichts des Königs, der nach seinem Tod 1699 gemacht wurde.
Foto: Berit Møller © Kongernes Samling.
Büste Christians V., angefertigt von Jim Lyngvild. Die Büste entstand auf der Grundlage der Todesmaske des Königs sowie einer großen Auswahl an Porträts, um ein möglichst wahrheitsgetreues Ergebnis zu erzielen.