Frederik VIII.
Frederik VIII. wurde 1906 König und zweiter Regent aus dem Hause Glücksburg. 1869 heiratete er Prinzessin Lovisa von Schweden-Norwegen, mit der er acht Kinder bekam. Die beiden ältesten Söhne, Prinz Christian (X.) und Prinz Carl (Håkon VII.) wurden später König von Dänemark bzw. Norwegen. Frederik VIII. ist der Urgroßvater I.M. Königin Margrethe II.
Da er nur sechs Jahre lang regierte, ist er eine etwas vernachlässigte Figur in der Reihe der dänischen Monarchen. Einige meinten, er hätte Frederik VII. auf den Thron folgen müssen (darunter auch Frederik VII. selbst), doch diese Ehre fiel seinem Vater, Prinz Christian (IX.), zu. Der Sohn war daher 43 Jahre lang Kronprinz, währenddessen Christian IX. ihm u. a. aufgrund seiner im Gegensatz zum Vater reformfreundlichen und demokratischen Einstellung konsequent jeglichen Einfluss versagte. So war er gezwungen, seinen intellektuellen Interessen nachzugehen und nahm regelmäßig am öffentlichen Diskurs teil, ohne seinen Namen zu nennen.
Frederik VIII. trug fast immer Zivilkleidung und legte Wert darauf, mit der Bevölkerung auf Augenhöhe zu sein. Seine kurze Regierungszeit war u. a. vom Betrugsskandal rund um Justizminister P.A. Alberti geprägt, ansonsten aber relativ undramatisch. Als erster König hielt er 1907 beim Neujahrsempfang eine dezidierte Neujahrsansprache, die er mit dem seitdem obligatorischen „Gott schütze Dänemark“ beendete. Frederik VIII. starb am 14. Mai 1912 an einem Schlaganfall, während eines einsamen Spaziergangs in Hamburg auf dem Rückweg von einem Kuraufenthalt. Dies geschah in der Nähe des Vergnügungsviertels der Stadt, was natürlich Gerüchte aufkommen ließ, die seinen Nachruf unverdienterweise schädigten.