Die Königlich Dänische SammlungAmalienborgDas PalaisSäle und ExponateKönigin Louises privater SalonSofa aus Seidenatlas

Sofa aus Seidenatlas

Das graue Seidenatlas-Sofa mit zugehörigen Sesseln in Königin Louises privatem Salon ist eine Besonderheit für jene Zeit. Vor 1870 trugen Frauen Kleider mit großen Reifröcken und konnten nur dann durch die Räume gehen, wenn die Möbel an den Wänden standen. Nach den 1870er Jahren wurde die Kleidermode weniger ausladend und erlaubte den Frauen, sich frei zu bewegen. Daher begann man, mit der Platzierung der Möbel im Raum zu spielen. Es wurden Möbelstücke mit Rollen unter den Beinen hergestellt, so dass die Königin an einem Tisch Karten spielen und anschließend ihren Stuhl an einen anderen Tisch schieben konnte, um dort Tee zu trinken.

 

Beziehungen

Wanddekoration

Flora, die Göttin der Blumen und des Frühlings, schwebt anmutig über die Tapete. Die zahlreichen Wanddekorationen im Raum orientieren sich eng an pompejischen Vorbildern.

Klismos-Stuhl

Klassizistischer Stuhl nach einem Entwurf von Nicolai Abildgaard, der im Zusammenhang mit seiner Instandsetzung des Palais zahlreiche Möbel entwarf. „Klismos“ ist eine Ableitung des griechischen Worts „klinein“, das „beugen, sich lehnen“ bedeutet. Etymologisch gesehen handelt es sich also um einen Lehnstuhl, auch wenn er wohl weniger komfortabel ist als viele moderne Sessel. Diesen Stuhltyp mit vier gewölbten Beinen und einer breiten, gewölbten Rückenlehne kennt man von griechischen Vasenmalereien, die Abildgaard sicherlich als Inspiration dienten. Der Klismos-Stuhl gehört zu Abildgaards gelungensten Möbelentwürfen. Stühle dieser Art erfuhren nach seinem Vorbild eine gewisse Verbreitung.

Balkon

Von diesem Balkon haben die beiden Königspaare, die ihre Residenz in diesem Palais hatten, die Bevölkerung gegrüßt (Christian VIII. und Königin Caroline Amalie bzw. Christian X. und Königin Alexandrine). An besonderen Tagen im Königshaus, z. B. Geburtstagen, ist es Tradition, dass sich der König mit seiner Familie auf dem Balkon feiern lässt. Christian X. beispielsweise zog an seinem 70. Geburtstag am 26. September 1940 eine ungewöhnlich große Menge an, da viele Dänen unter dem Eindruck der deutschen Besatzung dem König huldigen wollten. Eine ebenso große Volksmenge kam am 75. Geburtstag des Monarchen wenige Monate nach der Befreiung zusammen. Die Tradition wird auch heute noch in Ehren gehalten. So hält sich Königin Margrethe II. an ihrem Geburtstag am 16. April in der Regel auf Schloss Amalienborg auf. Die Königin residieren im Palais gegenüber, dem Palais Christians IX., und winken daher vom gegenüberliegenden Balkon dem Volk zu.

Norwegischer Kronleuchter

Der Kronleuchter im Galasaal war ein Geschenk der damaligen Kronprinzessin Lovisa an ihren Sohn Prinz Christian (X.) im Jahre 1903. Der Kronleuchter wurde auf einer Auktion gekauft, nachdem er viele Jahre lang im Osloer Schloss gehangen hatte, für das er angefertigt worden war. Ursprünglich gab es vier dieser Kronleuchter – einer ging verloren, die beiden anderen kamen ebenfalls in dänische Hände und hängen heute im Schloss Christiansborg. Das norwegische Königshaus ließ später als Ersatz für die Originale Kopien für das Osloer Schloss anfertigen.

Pferdehuf mit silbernem Hufeisen

Dieses versilberte Hufeisen stammt vom Pferd Malgré Tout, das den „Reiterkönig“ bei den Wiedervereinigungsfeierlichkeiten am 10. Juli 1920 über die Grenze nach Nordschleswig trug. Nachdem im Anschluss an den Ersten Weltkrieg in Schleswig Volkabstimmungen über einen neuen Grenzverlauf zwischen Dänemark und Deutschland stattgefunden hatten, wurde die Wiedervereinigung Dänemarks mit Nordschleswig – dem heutigen Sønderjylland – im Juli 1920 mehrere Tage lang gefeiert. Höhepunkt war der Ritt Christians X. über die Grenze, die nach der Kriegsniederlage 1864 festgelegt worden war. Damit inszenierte man eine Prophezeiung aus der Zeit nach 1864 von einem König im besten Alter, der eines Tages auf einem weißen Pferd über die Grenze reiten sollte, wenn Dänemark Nordschleswig zurückerhalten hatte. Zu diesem Anlass lieh man einen Schimmel, der tatsächlich weiß war, obwohl später der Mythos entstand, das Pferd sei bloß weiß angestrichen worden. Als das Pferd einige Jahre später starb, wurde ein Huf versilbert und dem König als Andenken an das Ereignis geschenkt.

Esstisch

Die Möbel im Esszimmer wurden 1898 im klassizistischen Stil angefertigt, in dem Jahr, in dem Prinz Christian und Prinzessin Alexandrine heirateten und das Palais bezogen. Sie sind weiß und goldfarben bemalt und die Stühle mit rotem Kunstleder bezogen. Die meisten Möbel dieses Sets standen jedoch nicht im täglichen Esszimmer, sondern im großen Speisesaal auf der Beletage des Palais. Heute werden Teile des Meublements vom Kronprinzenpaar benutzt.

Büste von Königin Lovisa

Marmorbüste von Königin Lovisa, angefertigt 1894 von Vilhelm Bissen als Geschenk zur Silbernen Hochzeit an Frederik VIII. Vilhelm Bissen war einer der ersten, der vom französischen Naturalismus inspiriert die naturalistische Beobachtungsweise in seine Formensprache einbezog. Er ist bekannt für eine Reihe markanter Werke in ganz Kopenhagen, darunter das Reiterstandbild von Bischof Absalon auf dem Platz Højbro Plads, die Statue Christians IV. im Viertel Nyboder und nicht zuletzt der Storchenbrunnen. Der Storchenbrunnen wurde ebenfalls 1894 anlässlich der königlichen Silberhochzeit eingeweiht. Er war der Siegervorschlag in einem vom Verein zur Verschönerung der Hauptstadt (Foreningen til Hovestadebs Forskønnelse) ausgeschriebenen Wettbewerb, der zu den Feierlichkeiten einen neuen Akzent im Straßenbild setzen sollte.  

Chaiselongue

Die Chaiselongue von 1864 besteht aus Seidenatlas mit verdrehten Fransen und zwei großen Quasten.