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Büste von N.F.S. Grundtvig

In der Gotischen Bibliothek stehen zahlreiche Büsten von dänischen Kulturpersönlichkeiten, die Königin Caroline Amalie bewunderte.

N.F.S. Grundtvig (1783-1872) ist der beliebteste dänische Dichter geistlicher Lieder und Begründer der Volkshochschulbewegung, die der Landbevölkerung die bürgerliche Bildung brachte. Grundtvig war zudem eine entscheidende Figur in der nationalen Bewegung und beschäftigte sich sein Leben lang intensiv mit der Frage, was es bedeutet, Däne zu sein. Da die Königin zu den prominenteren „Grundtvigianern“ gehörte, hatte sie eine Büste des Dichterpfarrers in ihrer Bibliothek stehen. Auch entsprechende Büsten von Adam Oehlenschläger, B.S. Ingemann, J.P. Mynster und A.S. Ørsted sind hier zu finden.

Beziehungen

Dannebrog von 1864

Bei der sogenannten Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemark 1920 erhielt der König diese Fahne zum Andenken an die Kriegsniederlage gegen Preußen und Österreich 1864. Der Ritt Christians X. über die Grenze von 1920 stellt ein zentrales Ereignis in seiner langen Regierungszeit dar. Die Niederlage hatte einen schweren Schatten über das vorhergehende halbe Jahrhundert geworfen, und für Christian X. war es von entscheidender Bedeutung, möglichst viel vom verlorenen Territorium zurückzubekommen. Wenige Monate zuvor hatte der König selbst die Existenz der Monarchie aufs Spiel gesetzt, als seine Forderung nach einem südlicheren Grenzverlauf zur Entlassung der Regierung führte und damit die sogenannte Osterkrise auslöste. Dies war jedoch bereits vergessen, als man im Juli 1920 die Festlegung des heutigen Grenzverlaufs feierte. Es heißt, dass dies der letzte Dannebrog war, der bei den Kampfhandlungen in Nordschleswig 1864 eingeholt worden war.

Caroline Amalie, 1879

Porträt der Königin Caroline Amalie, gemalt von H.Chr. Jensen 1879.

Königin Caroline Amalie

Caroline Amalie wurde 1839 Königin von Dänemark. Sie war die Tochter des Herzogs Friedrich Christian von Augustenburg und Prinzessin Louise Augusta von Dänemark. 1815 heiratete sie Prinz Christian Frederik, den späteren Christian VIII.

Delfin-Türgriff

Türgriff an der Innenseite der Türen des Pompejanischen Gemachs. Der Delfin ist ein französisches Thronfolgersymbol und erinnerte Prinz Christian (VIII.) an seine zukünftige Würde.

Kassettendecke

Die Kassettendecke im Blauen Kabinett wurde im Zuge der Instandsetzung des Palais durch Nicolai Abildgaard vergoldet.

Gedichte von Hans Christian Andersen

Die Bibliothek der Königinwitwe Caroline Amalie umfasst einige Akzidenzdrucke und Originalgedichte u. a. von mehreren zeitgenössischen Dichtern wie Hans Christian Andersen, Carsten Hauch, Adam Oehlenschläger, H.P. Holst und B.S. Ingemann. Von Hans Christian Andersen sind (als Kopie) drei von vier Seiten zu sehen, die der Dichter am 31. August und 2. September 1844 im Rahmen seines Aufenthaltes auf der Insel Föhr signierte, wo er herzlich empfangener Gast von König Christian VIII. und Königin Caroline Amalie war. Die Aufmerksamkeit des Königspaares anlässlich des 25. Jahrestages der Ankunft des armen Jungen aus Odense in Kopenhagen machte den Besuch zu einem Höhepunkt im Leben des Dichters. Die fünf Gedichte wurden angeblich vor Ort improvisiert und als Geschenk für Caroline Amalie niedergeschrieben. Das erste Gedicht mit Angabe der Melodie „Hr. Peder kasted Runer over Spange“ wurde niemals gedruckt. Die Gedichte an die beiden Prinzessinnen von Augustenburg sind in Kai H. Thieles „Empfindsame Reise: Die Fahrt des Dichters Hans Christian Andersen zur königlichen Sommerresidenz in Wyk auf Föhr im Sommer 1844“ wiedergegeben. Das Gedicht über die Heimreise von Oland, das vom Ausflug an Bord des königlichen Dampfschiffes „Kiel“ am 31. August 1844 auf eine Hallig handelt, ist in Andersens Tagebüchern zu finden (Andersens Dagbøger II, 1836-1844 (Kopenhagen 1973), S. 428). Das letzte Gedicht, „Bøn“ (Gebet) erschien bereits zu seinen Lebzeiten.

Stein vom Danewerk

Holger Danske, 1896

Die original Bronzestatuette von Holger Danske, angefertigt von Hans Peder Pedersen-Dan 1896. Die bekanntere große Ausführung auf Schloss Kronborg wurde nach diesem Original hergestellt, das ein Geschenk an Prinz Christian (X.) und Prinzessin Alexandrine anlässlich ihrer Hochzeit 1898 war. Die Sagengestalt Holger Danske saß direkt hinter dem Schreibtischplatz Christians X., wie eine Art Ratgeber, der dem König ins Ohr flüstern sollte. Mit seinem Offiziershintergrund und seinem glühenden Engagement in verteidigungspolitischen Fragen konnte sich Christian X. zweifelsohne gut mit Holger Danskes Rolle als Beschützer des Reiches identifizieren.