Alexandra und Dagmar, 1856

Die Prinzessinnen, später Königin von Großbritannien bzw. Kaiserin von Russland, porträtiert von Elisabeth Jerichau-Baumann 1856.

Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden ältesten Töchter von Christian IX. und Königin Louise zwölf bzw. neun Jahre alt. Obwohl sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Fotografie als neues und beliebtes Medium durchzusetzen begann, war es in höheren Kreisen noch immer verbreitet, Porträts malen zu lassen. Die Künstlerin Elisabeth Jerichau-Baumann gehörte zu den bevorzugten zeitgenössischen Porträtmalern in Dänemark und erhielt mehrere Aufträge vom Königshaus.

 

Beziehungen

Königliche Kinderporträts

Das Museum entfaltet die Geschichte der königlichen Familie im Laufe der letzten 150 Jahre. Insbesondere der private Salon von Königin Louise ist mit zahlreichen Porträts an den Wänden von einem reichen Familienleben geprägt. Christian IX. und Königin Louise regierten Dänemark ab 1863 und waren die ersten Vertreter der Glücksburger Linie im Königshaus. Bereits zu Lebzeiten waren sie als die „Schwiegereltern Europas“ bekannt, da alle sechs Kinder in europäische Fürstenhäuser eingeheiratet hatten. Sie führten jedoch ein vergleichsweise bescheidenes Familienleben, das in vielerlei Hinsicht eher an das des höheren Bürgertums erinnerte. Prinz Christian und Louise von Hessen-Kassel heirateten 1842, doch erst zehn Jahre später fiel die Entscheidung, dass Christian seinem Verwandten, dem kinderlosen Frederik VII., auf den Thron folgen sollte. Die Familie wohnte zunächst viele Jahre lang im Gelben Palais neben Schloss Amalienborg und die Eltern führten eine glückliche Ehe. Die privaten und bürgerlichen Werte sowie ein enger Zusammenhalt prägten das Familienleben und die Kindheit des Nachwuchses. Königin Louise selbst war künstlerisch begabt und hinterließ der Sammlung mehrere Blumengemälde. Zudem war sie eine Bekannte der Künstlerin Elisabeth Jerichau Baumann (1819-81), die vermutlich durch ihre Beziehungen zu Königin Louise zahlreiche königliche Porträts in ganz Europa anfertigte. Baumann malte auch das Doppelporträt der Prinzessinnen Alexandra und Dagmar sowie das Porträt von Prinz Frederik, während die beiden Porträts von Prinzessin Thyra und Prinz Vilhelm von August Schiøtt (1823-95) stammen. Baumann und Schiøtt waren bekannte zeitgenössische Künstler, und für eine Familie, die den Thron übernehmen und eine Dynastie gründen sollte, war es ganz natürlich, ihre Kinder porträtieren zu lassen. Das erkennt man deutlich an der offiziellen und majestätischen Darstellung des Thronfolgers Prinz Frederik, während die Bilder der Töchter und des jüngsten Sohnes einen privateren Charakter haben. 1886 ließ sich das Königspaar mit Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln von Lauritz Tuxen auf Schloss Fredensborg verewigen. Obwohl die Familie geografisch weit verstreut war, gelang es häufig, sie im Sommer zu den sogenannten „Fredensborg-Tagen“ auf dem Schloss zu versammeln. Eine kleinere Reproduktion des im Schloss Christiansborg hängenden Originals ist auf Amalienborg zu sehen.

Das Palais

Vollenden Sie Ihren Besuch auf dem Schlossplatz – treten Sie ein in das Palais und erleben Sie das königliche Leben früher und heute. Das Museum führt Sie 150 Jahre zurück in die Vergangenheit zu Christian IX. und Königin Louise, die als „Schwiegereltern Europas“ bekannt wurden, da alle ihre sechs Kinder in europäische Fürstenhäuser einheirateten.   Wie auf einer Zeitreise präsentieren sich die Zimmer des Königspaares und ihrer Nachkommen intakt. Die Räume spiegeln die Trends der Zeiten und den persönlichen Geschmack der jeweiligen Mitglieder der Königsfamilie wider, der von wilhelminisch über militärisch bis hin zu ritterlich geprägt war. Die Dauerausstellung im Gartensaal bietet eine Präsentation der Monarchie im 21. Jahrhundert und gewährt Einblicke in den königlichen Alltag mit seinen vielen Traditionen.   Die Königlich Dänische Sammlung zeigt die dänische Geschichte aus königlicher Perspektive Die Königlich Dänische Sammlung ist die für die Museen der Schlösser Amalienborg und Rosenborg zuständige Organisation, die sammelt, forscht, bewahrt und vermittelt. In der Begegnung mit den Ausstellungen können unsere Besucher lebendige Geschichte erkunden. Unserem Wunsch entsprechend sollen die Museen die Besucher durch Lernen, Wundern, Faszination und Einfühlung in ihren Bann ziehen.   Ebenso wichtig ist eine gegenwartsnahe Vermittlung der Geschichte – Amalienborg und Rosenborg sind zwar Ausdruck ihrer jeweils eigenen Zeit, doch das Erlebnis der königlichen Räume soll mit der Zeit gehen. Wir entwickeln laufend neue Vermittlungsmethoden und richten oftmals den Fokus auf verschiedene Themen, so dass es immer einen guten Grund gibt, uns (wieder) zu besuchen.